Studienrichtung: Bauingenieurwesen
Jeder der sich vorgenommen hat in Österreich ein Studium zum Bauingenieur zu absolvieren, hat oftmals einen langen und teilweise auch nicht ganz so einfachen Weg vor sich, den es sich aber in jedem Fall lohnt zu gehen. Das Studium im Bauingenieurwesen gehört zu einem der Studiengänge mit den höchsten Ansprüchen, doch verspricht ein erfolgreicher Abschluss neben einem stattlichen Gehalt von circa 3000 Euro, auch interessante und abwechslungsreiche Aufgabenbereiche bis ins hohe Alter. Dazu kommt außerdem noch, dass Bauingenieure in der Regel in attraktiven Führungspositionen tätig sind und zum Beispiel Bauprojekte in den Bereichen Hochbau, Tiefbau und Wasserbau vollständig planen, organisieren und leiten. Da die Nachfrage nach
Immobilien eigentlich immer besteht, ist diese Studiumrichtung zukunftsträchtig. Das Studium zum Bauingenieur oder auch „Bachelor of Science“ bzw. „Bachelor of Engineering“, dauert 8 Semester und kann danach noch mit einem weiteren Masterstudium vervollständigt werden. Dieses setzt jedoch noch einmal vier Semester voraus.
Das muss ein Bauingenieur wissen
Der
Begriff Ingenieur ist bereits sehr alt und wurde von dem lateinischen Wort „Ingenium“ abgeleitet. Diese Bezeichnung wurde im 12. Jahrhundert ist unter anderem auch mit dem Titel Baumeister von Kriegsgeräten verwandt. Schon damals setzte das Tragen eines solchen Titels also ein umfangreiches Wissen voraus. Über die Jahrhunderte hinweg, haben sich die Aufgabenbereiche des Ingenieurs zwar vielerorts stark verändert, doch die Anforderungen in Sachen Allgemeinwissen sind auch heute noch sehr umfangreich. So wird in der Ausbildung der Bauingenieure neben den Grundlagen wie Mathematik, EDV und Fremdsprachen, auch ein Großteil der Ausbildungszeit auf die Vermittlung des fachspezifischen Wissens verwendet. Diese Bereiche behandelt beispielsweise die Themen Glasbau, Hochbau, Holzbau, Stahlbau, Grundbau und Baustatik. Ebenso sollte der angehende Bauingenieur auch mit dem Wissen der Baudynamik sehr vertraut sein. Die Aufgabenbereiche des Bauingenieurs beinhalten aber unter anderem auch die Bereiche der Hydromechanik, der Abfallwirtschaft, des Wasserbaus, der Küsteningenieursmechanik und der Hydrologie.
Gerade beim Tiefbau ist es selbstverständlich und unerlässlich, dass der Bauingenieur auch die Bereiche Bodenmechanik, Felsmechanik sowie Felsbau, Tunnelbau und Bergbau beherrscht. Gerade auf die Bereiche der Baustoffkunde, Baustoffprüfung, Bauphysik und Bauchemie werden während des Studiums ebenfalls viele Stunden gelehrt und die Themenbereiche Bauleitung und Baubetrieb sollten für den Bauingenieur zur leichtesten Übung werden. Ein Bereich, der in der heutigen Zeit mehr und mehr an Bedeutung gewinnt, ist die Bauinformatik, denn viele Arbeiten der Berufsgruppe werden auch in diesem Tätigkeitsfeld mehr und mehr am PC erledigt. Hierzu gehören beispielsweise die Tätigkeitsbereiche der Ablauforganisation und der Baukalkulation einzelner Bauwerke. Gerade in diesen Bereichen nimmt einem der Computer viel Arbeit ab und wird somit zu einem immens wichtigen Werkzeug während des Studiums und ebenso später bei der Arbeit. Die bisher genannten Wissensbereiche stellen selbstverständlich nur Überbegriffe da, die aufzeigen sollen, wie umfangreich das Studieren der Ingenieurswissenschaften ist.
Auch die Bauingenieure spezialisieren sich in der heutigen Zeit
Nicht bei jedem Auftrag im Bereich des Bauwesens sitzt ein Bauingenieur an oberster Stelle, denn diese kümmern sich oftmals „nur“ um Teilbereiche. Genauso wie in jedem anderen Bereich auch, haben sich auch hier die Ingenieure manchmal auf bestimmte Teilbereiche spezialisiert, sodass sie mit mehr Erfahrung und einem daraus folgenden noch umfangreicheren Fachwissen in den einzelnen Bereichen glänzen können. Dies führt dazu, dass spezialisierte Bauingenieure, die ihnen übertragenen Aufgaben, oftmals schneller und effizienter erledigen können – ohne dass die Qualität der Arbeit darunter leidet. Die Spezialisierungsbereiche im Bauingenieurswessen lassen sich grundsätzlich in die Bereiche Hochbau, Tiefbau und Wasserbau differenzieren. Das Wissen, dass die Ingenieure in diesen Bereichen haben, ähnelt sich vom Grundsatz her. Jedoch gibt es weitere Unterbereiche, in denen die Bauingenieure ein weitaus umfangreicheres Fachwissen besitzen. So ist ein Bauingenieur der im Bereich des Hochbaus tätig ist, besonders gut mit dem Thema der Bemessung von Tragwerken und der statischen Berechnung vertraut, denn der Ingenieur richtet sein Hauptaugenmerk in der Regel auf die Art von Gebäuden, die überirdisch errichtet werden. Jedoch gibt es wie so oft auch hier noch weitere Fachbereiche, denn der Bauingenieur muss zwischen den Gebieten des Stahlbaus und des Holzbaus sehr wohl unterscheiden können, diese miteinander verbinden können und wissen, wie er die unterschiedlichen Materialien in die Berechnungen aufnehmen muss, um an sein Ziel zu kommen. Durch das Zusammenfügen von Stützen, Balken und Zwischendecken sollte ja nun mal am Ende ein ästhetisches und vor allem sicheres Gebäude entstehen. Zumal der Bauingenieur für eventuell fahrlässige Fehler haftet.
Der Tiefbau hingegen muss besonders die Bereiche der Wasserwirtschaft und der Bodenmechanik beherrschen, denn die Bauwerke dieses Tätigkeitsfeldes sind meist unterhalb der Erdoberfläche. Bei dieser Art von Bauwerken muss sorgfältig geplant werden, wo beispielsweise Versorgungsleitungen für die Arbeiten an Tunneln angebracht werden. Im gleichen Gedankenzug muss die Verschüttung und Befestigung der unnötig gewordenen Leitungen mit eingeplant werden, um auf lange Sicht sowohl den Schutz des Menschen, der Umwelt und der umliegenden Gebäude gewährleisten zu können. Auch im Wasserbau gibt es selbstverständlich Spezialbereiche, in denen ein darauf spezialisierter Ingenieur besonders glänzen sollte. Die Aufgabenbereiche des Bauingenieurs sind also sehr umfangreich, aber auch mindestens genauso interessant und abwechslungsreich.