Studienrichtung: Medizin
Die Studienrichtung Medizin wird in Österreich mit einem Diplom abgeschlossen. Das Ziel des Studiums ist die bestmögliche Vorbereitung des Studenten auf die bevorstehenden Aufgaben als Arzt. Neben den theoretischen Grundlagen werden ebenfalls praktische Fertigkeiten geschult. Die Priorität liegt dabei darauf, dass die Studenten patientenorientiert und themenspezifisch handeln. Auch das wissenschaftliche Denken und Dokumentieren wird während des Medizinstudiums vermittelt. Um den ständigen Veränderungen im medizinischen Bereich kritisch gegenüberzustehen, werden die Studenten dafür sensibilisiert und geschult, indem sie ein breites ärztliches Fachwissen für einen optimalen Einstieg ins Berufsleben erhalten.
Um dem Andrang von zukünftigen Medizinstudenten gerecht werden zu können, muss jeder Bewerber zunächst einen Eignungstest ablegen. Im Vergleich zu anderen Ländern entscheiden hierbei nicht die Noten des Schulabschlusses, sondern lediglich die Leistungen in diesem Test. Ist der Bewerber gut vorbereitet und erzielt anschließend ein gutes Ergebnis, kann er also trotz schlechter Abschlussnoten einen Studienplatz erhalten.
Der erste Studienabschnitt dauert zwei Semester und vermittelt die Grundlagen, um klinischen Präsentationen folgen zu können. Es werden bereits erste praktische Erfahrungen gesammelt und die ärztlichen Fertigkeiten sowie die Kommunikation werden geschult. Im Rahmen des Stationspraktikums lernen die Studenten von Anfang an den Umgang mit den Patienten. In dem ersten Semester wird außerdem eine Berufsfelderkundungen angeboten.
Im zweiten Teil des Studiums werden die Merkmale eines gesunden und kranken Organes erarbeitet. Durch die Verzahnung mit den praktischen Anwendungen wird das erworbene Wissen bereits sinnvoll eingesetzt und dadurch vertieft.
Vor dem dritten Studienabschnitt müssen zunächst bestimmt Voraussetzungen erreicht werden. Die ersten zehn Semester müssen erfolgreich und mit positivem Ergebnis absolviert werden. Außerdem ist die OSKE-Prüfung, die eine mündliche Gesamtabfrage beinhaltet, zu bestehen und ein Nachweis über die 16 wöchige Famulatur zu erbringen. Letztere ist in drei Teile gegliedert. Der Student verbringt zunächst einen Monat in einer ambulanten Station oder einer geeigneten Praxis - Tipp für Studenten in Wien: Ambulatorium Augarten. Der zweite Teil dauert zwei Monate und wird in einem ausgewählten Krankenhaus absolviert. Je nach Wunsch des Studenten kann dieser nochmal einen Monat im Krankenhaus oder der ambulanten Station bzw. Praxis verbringen. Während des letzten Abschnittes des Studiums liegen die Prioritäten bei der praktischen Ausbildung im Stationsbetrieb. Am Ende des 12. Semesters ist schließlich auch eine Diplomarbeit anzufertigen.