Studienrichtung: Naturwissenschaften
Angehende Studenten bringen meistens aus der Schule eine ungefähre Vorstellung von dem Studienfach, das sie studieren möchten, mit. Wer eine Naturwissenschaft in Betracht zieht, kann sich in der Tat auf seine Schulerfahrungen in den Fächern Physik, Chemie und Biologie basieren. Physik, Chemie und Biologie sind die zentralen Studienfächer der Naturwissenschaften. Studenten entscheiden sich, ob sie Physik, Chemie oder Biologie studieren wollen.
Es gibt aber noch weitere naturwissenschaftliche Studienfächer. Geologie ist zweifelsohne eine Naturwissenschaft. Und wie sieht es nun mit der Psychologie aus? Das ist ein interessanter Grenzfall. Innerhalb der Psychologie gibt es sowohl naturwissenschaftliche als auch nicht naturwissenschaftliche Methoden. Ähnliche Grenzfälle findet man auch in der Politologie und in der Soziologie. Worin besteht denn dann das Charakteristische und Kennzeichnende der naturwissenschaftlichen Methode?
Die Naturwissenschaft arbeitet mit Theorien, Modellen und Hypothesen einerseits und der quantitativen Überprüfung beziehungsweise Widerlegung, die noch wichtiger ist, andererseits. Wer Naturwissenschaften studiert, muss daher unbedingt auch Begeisterung und Talent für Mathematik und mathematisches Denken mitbringen. Die in naturwissenschaftlichen Fächern geforderten Mathematikkenntnisse gehen oft weit über die an Schulen unterrichtete Mathematik hinaus. Wer in der Schule Spaß an Physik, Chemie und Biologie gehabt hat, sollte darüber hinaus auch ein guter Mathematikschüler gewesen sein. Mathematik hilft sowohl bei der Formulierung von Naturgesetzen als auch bei der statistischen Auswertung von Messergebnissen.
Für die Studienwahl ist durchaus auch das spätere Berufsbild interessant. Ein interessantes Berufsbild erwächst zum Beispiel aus der Medizin. Wer Medizin studiert, wird später Arzt. Medizin ist keine reine Naturwissenschaft. Sie hat nämlich ein klares ethisches und moralisches Ziel: Die Verbesserung der menschlichen Gesundheit. Reine Naturwissenschaften werden hingegen eher von einem dem Menschen innewohnenden Streben nach grundlegenden Erkenntnissen getragen, ohne dass diese Grundlagenkenntnisse nun sofort in einen Anwendungskontext gestellt werden würden. Dennoch öffnet sich auch zahlreichen Medizinern später der Weg für eine naturwissenschaftliche Karriere, etwa in der Molekularbiologie oder Biophysik.
Physiker, Biologen und Chemiker haben da kein so klares Berufsbild. Wer sich für diese Studienfächer entscheidet, wird irgendwann vor einem Dilemma stehen: Nicht alle Studienabsolventen finden Arbeit in der Forschung und es gibt für sie kein klares Berufsbild. Ausweichberufe für ausgebildete Naturwissenschaftlicher, die aus der naturwissenschaftlichen Forschung aussteigen, sind eventuell bei Banken , denn diese Brauchen Experten um die Rohstoffpreise wie den Silberpreis im Auge zu behalten, Versicherungsgesellschaften und in der Pharmaindustrie zu finden. Naturwissenschaftler eignen sich für Jobs, oft auch im Bereich der Informatik, die erhöhtes analytisches Verständnis und mathematische Fähigkeiten erfordern.