Eine Ausbildung zum Piloten wird in Österreich prinzipiell in drei Varianten durchgeführt, die sich für Bewerber unter 30 Jahren lohnen und somit eine optimale Vorbereitung auf den Flug für Studenten ist. Die Arbeitsmarktchancen sind naturgemäß schwankend, aber gegeben, wobei eine der drei Ausbildungsvarianten ohnehin auf der Anforderung eines konkreten Unternehmens beruht. Österreichische Piloten erhalten ihre Ausbildung auf der Rechtsgrundlage der Joint-Aviation Requirements Flight-Crew Licensing Part.FCL (JAR Part.FCL), der in Europa aktuellsten Rechtsnorm.
Ausbildungsvarianten zum Piloten in Österreich
Die drei Varianten unterscheiden sich hinsichtlich der Vorgehensweise, des Umfangs und des möglichen Einsatzes der künftigen Piloten. Da eine Ausbildung rund 60.000 bis 100.000 Euro kostet, sollten die Aspiranten vorab genau erwägen, was für sie infrage kommt:
- Integrated AB INITIO Ausbildung: Hiermit werden Fußgänger zu Verkehrspiloten, diese Variante wählen Ausbildungsanwärter am häufigsten. Sie enthält die durchgehende Theorie- und Praxisausbildung, die mit einer Theorieprüfung bei der ACG (Luftfahrtbehörde) und einer Praxisprüfung CPL/IR abschließt. Praktisch fliegen die Schüler sowohl allein als auch mit Fluglehrer, wobei die Fluglehrerstunden deutlich länger ausfallen als bei den anderen Ausbildungsvarianten. Der Flugschüler erhält nach Abschluss des ersten Ausbildungsschrittes Theorie/Praxis die Lizenz CPL/IR frozen ATPL-Theory-Credit und absolviert dann einen MCC-Kurs für den Flug im Zwei-Mann-Cockpit. Danach kann ins Berufsleben als Pilot gestartet werden.
- Modulare Ausbildung in Stufen: Hier folgen mehrere Prüfungen abschnittsweise, die Flugschüler sammeln selbst ihre Flugstunden, teilweise auch im billigeren Ausland. Die Ausbildung kann dadurch länger dauern und erscheint im Erstangebot günstiger, weil die zu sammelnden Flugstunden noch nicht ausgewiesen werden. Das können sie auch nicht, denn diese Kosten sind nicht bekannt. Es gibt die Möglichkeit, sehr preiswert auf anderen Kontinenten zu fliegen, allerdings bezweifeln manche Fachleute die Qualität dieser Stunden. Modular sollten sich eher Personen ausbilden lassen, die schon Vorkenntnisse etwa mit Segel- oder kleinen Motorflugzeugen inklusive der nötigen Lizenz besitzen.
- Multi Pilot License: Diese spezielle Variante nehmen Flugschüler auf Anforderung eines Unternehmens wahr, das für eines seiner Flugzeuge einen First Officer (Copiloten) sucht, wodurch die Standard Operating Procedures (SOPs) der Ausbildung auf dieses Flugzeug ausgerichtet werden. Der Schüler erhält zwar die komplette theoretische Ausbildung, darf aber letztendlich nur als Copilot mit dem bestimmten Flugzeugtypen fliegen, für den die Ausbildung durchgeführt wurde. Mit einem Bridge Course kann er sich anschließend für den Alleinflug qualifizieren.
Wichtige Fragen zur Pilotenausbildung
Es gibt eine ganze Reihe von Flugschulen in Österreich, welche gewählt wird, hat nach Expertenmeinung wenig Einfluss auf die späteren beruflichen Chancen als Pilot. Die Ausbildung dauert zwischen 18 bis 24 Monate und sollte möglichst weit vor dem 30. Lebensjahr begonnen werden, allerdings ist der Bedarf an Piloten traditionell schwankend. Die Ausbildungskosten belaufen sich auf 60.000 bis 80.000 Euro, hinzu kann bei manchen Fluggesellschaften der Erwerb einer Musterberechtigung für rund 25.000 Euro kommen. Empfohlen wird eine blockweise Abrechnung, in der Regel kann die Ausbildung finanziert werden.